Alles Wissenswerte zu Holzlacken und Holzschutz
|Das sollten Sie zum Thema Holzlacke / Holzschutz unbedingt wissen
Um die Haltbarkeit von Holz zu erhöhen sowie jenes vor Zerstörung durch Pilze, Insekten und Ähnliches zu schützen, wird häufig ein Holzschutz aufgebracht. Es werden vier Holzschutzarten unterschieden:
- konstruktiver Holzschutz
- natürlicher Holzschutz
- physikalischer Holzschutz
- chemischer Holzschutz
Beim konstruktiven Holzschutz werden Holzkonstruktionen gefertigt, bei denen das Holz allein durch die angewandte Bauweise dauerhaft trockenbleibt. Feuchtigkeit und Nässe sind die größten Gefahren für Holz. Feuchtes Holz quillt auf und verändert seine Struktur. Dadurch können Pilze und Insekten leichter eindringen und das Holz zerstören.
Ein anderes Risiko geht von UV-Strahlung aus. Ist Holz auf Dauer Wärme und Sonne ausgesetzt, verliert es an Feuchtigkeit und zieht sich zusammen. Der Fachmann spricht in dem Zusammenhang von Schwund. Wird das Holz zu trocken, bilden sich Risse. Im schlimmsten Falle kann das gesamte Bauwerk dadurch instabil werden.
Von Natur aus robust
Manche Holzarten sind bereits von Natur aus besonders robust und benötigen keinen zusätzlichen Holzschutz. Hölzer werden in sogenannte Dauerhaftigkeits- oder auch Resistenzklassen eingeordnet. Sie geben die Haltbarkeit des Holzes im Freien und ungeschützt an. Die Klassen 3 und 4 enthalten dauerhafte beziehungsweise sehr dauerhafte Holzarten. Sie verfügen über einen natürlichen Holzschutz, der sie bis zu 25 Jahre haltbar macht. Selbst bei direktem Erdkontakt müssen sie nicht extra behandelt werden. Sie verfügen über einen natürlichen Holzschutz.
Schützende Holzbehandlungen
Holzarten, die keinen ausreichenden natürlichen Holzschutz besitzen, können durch verschiedene Methoden haltbarer gemacht werden. Die Thermobehandlung ist beispielsweise eine Möglichkeit. Das Holz wird dabei hohen Temperaturen ausgesetzt, wodurch die Wasseraufnahmefähigkeit desselben vermindert wird. Somit wird das Holz gegen die beiden oben genannten, größten Gefahren immun. Durch den Einsatz physikalischer Holzschutzmittel erhält das Holz eine äußere Schutzschicht oder wird mit einem Mittel komplett durchtränkt.
Zum physikalischen Holzschutz gehören beispielsweise das Aufbringen einer Lasur, eines Lackes oder die Behandlung mit Holzschutzöl. Die Grundlage von physikalischen und chemischen Holzschutzmitteln sind Biozide. Sie zerstören oder bekämpfen Organismen, die Holz gefährlich werden können. Demzufolge können sie vorbeugend als auch bei einem Befall verwendet werden.
Oberflächenbehandlungen beim Hersteller und Verbraucher
Manche Oberflächenbehandlungen wie die Druckimprägnierung werden direkt vom Hersteller vorgenommen. Andere Behandlungen werden vom Verbraucher unmittelbar vor oder nach der Verarbeitung durchgeführt. Hier kommen Sprays, Lacke und Lasuren zum Einsatz. Auch die Oberflächenbehandlung mit Öl oder Wachs kann zuhause erfolgen. Bei einigen Holzoberflächen muss von Zeit zu Zeit der Holzschutz erneuert werden. Mit Pinsel oder Lappen wird die Oberfläche dann neu beschichtet oder versiegelt.
Der Trend geht zu umweltverträglicheren Mitteln
In der Gegenwart wird vermehrt Wert auf die Verwendung von umweltverträglicheren Lacken und Lasuren gelegt. Da viele herkömmliche Holzschutzmittel nach dem Auftragen unangenehme Gerüche und mitunter gesundheitsgefährdende Gase an die Umwelt freigeben, wird die Entwicklung verträglicherer Mittel vorangetrieben. Eine Vielzahl moderner Holzschutzemulsionen enthält Wasser als Lösungsmittel. In Verbindung mit Öl wird von einer solchen Emulsion nur eine geringe Menge benötigt.
Sie dringt tief in das Holz ein und entfaltet im Inneren ihre Schutzwirkung. An der Oberfläche bleibt dagegen kaum etwas zurück. Die mit weniger Schadstoffen belasteten Holzschutzmittel kommen vordergründig zur Vorbeugung von Insekten- und Pilzbefalls zum Einsatz. Sie sind in ihrer Wirkung eingeschränkt, weshalb bei einem bereits vorliegenden Befall in der Regel doch wieder auf die „chemische Keule“ zurückgegriffen wird.